Dresen, Dresen, immer wieder Dresen – Jan Hoffmann, der Turm in der Schlacht
Freitag, 02.11.2018 – Bereits beim Einlaufen der Mannschaften bot sich den auch an diesem Abend wieder zahlreich erschienenen Zuschauern ein ungewohntes Bild, denn die noch junge Eintracht kam in den Genuss, nun endlich über einen zweiten (Ausweich)trikotsatz zu verfügen und diesen erstmalig zu einem Saisonspiel tragen zu können. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an den zweiten Vereinsvorsitzenden und Gönner Gerd Kurth, der den Dress über seinen Arbeitgeber GKN Sinter Metals organisierte und der Mannschaft zur Verfügung stellte.
In sportlicher Sicht gab es für die weiterhin stark ersatzgeschwächte Heimmannschaft einige personelle Änderungen, und so schickte das Trainergespann Oliver Söndgerath und Kevin Schüller den etatmäßigen Torwart Daniel Scheu notgedrungen als Feldspieler im rechten Mittelfeld ins Rennen. Die Gäste aus Heimersheim reisten nicht nur mit einem breiten Kader von 18 Spielern, sondern zusätzlich mit einer großen Fanschar begleitet an, welche die Mannschaft gegen den Favoriten und Ligaprimus nach vorne pushten. Keine einfache Aufgabe also für die heute in Rot spielende Eintracht, wollte man doch im Kampf um Platz 1 in der Liga keine Federn lassen.
Die Defensive, koordiniert von Abwehrchef Jan Hoffmann, stand solide, allerdings offenbarte das sonst sehr ballsichere Mittelfeld einige Abspielfehler und Probleme im Spielaufbau. Trotzdem kam Aktivposten Enrico Dresen zu guten Möglichkeiten und konnte seine Mannschaft mit einem sehenswerten Treffer in der 16. Spielminute mit 1:0 in Front bringen. Aus einem eher schlechten Winkel (man könnte aber sagen: für Dresen gibt es keinen ungünstigen Winkel, sondern Dresen ist für jeden Winkel ungünstig J ) behauptete er den Ball mit dem Rücken zum Tor, drehte sich kurz und schlenzte den Ball mit einer schönen Flugbahn fast vom linken Strafraumeck über den Torwart direkt neben den langen Pfosten. Solche Dinger kann nur er, schönes Tor! Heimersheim kämpfte leidenschaftlich, die Chancen hatten aber die Escher. Daniel Scheu konnte den Ball nach einer schönen Kombination nicht im Tor unterbringen und Max Wuzéls Distanzschuss nach einer zu kurz geklärten Ecke rauschte knapp am rechten Pfosten vorbei. Mit 1:0 ging es in die Pause.
Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit erarbeitete sich die Eintracht ein Chancenplus, jedoch ohne zählbaren Erfolg und so kam es, wie es kommen musste, denn Heimersheim kam nach einer Folge von Abwehrfehlern zum nicht unverdienten Ausgleich. Zunächst unterlief Max Wuzél auf Höhe der Mittellinie einen Torwartabschlag, wodurch sein Gegenspieler auf der linken Seite freie Bahn hatte. Dieser konnte daraufhin weder von Sebastian Haas, noch von Christoph Hoffmann entscheidend beim Flanken gehindert werden und zu guter Letzt war dann Tim Hecker am Fünfmeterraum völlig blank und musste den Ball nur noch über die Linie drücken. Torwart Frank Hermann war hier chancenlos. In der 60. Spielminute kam es dann zu einer tragischen Szene, denn Matthies Ley wurde von Kenneth Friese steil geschickt und prallte mit dem Heimersheimer Torwart derart unglücklich zusammen, dass dieser mit dem Krankenwagen abgeholt werden musste und die Partie für eine halbe Stunde unterbrochen wurde. An dieser Stelle wünscht der gesamte Verein Eintracht Esch gute Besserung und eine schnelle Genesung! Nach dieser Unterbrechung versuchte die Eintracht alles, um die Partie noch siegreich zu beenden und erarbeitete sich mehrere Chancen. Marc Roitzheim kam in der 80. Spielminute, zentral im Strafraum angespielt, zur Riesenmöglichkeit auf sein erstes Saisontor, scheiterte allerdings am Schlussmann der Gäste. Die Minuten rannen der Heimmannschaft davon und Enrico Dresen haderte mit sich und mit dem Schiedsrichter, sodass er binnen vier Minuten die Ampelkarte sah und den Schlusspfiff von außerhalb des Platzes hörte. Augenblicke davor allerdings wurde er dann noch eben zum Helden der Partie! Zunächst behauptete er den Ball 20 Meter vor dem Tor gegen drei Gegenspieler, legte die Kugel dann raus auf den kurz zuvor eingewechselten Darijo Matosevic, der wieder zurück spielte auf Dresen. Zentral im Sechzehner drehte sich „Eia“ einmal kurz um seinen Gegenspieler und nagelte den Ball in der 89. Minute zum erlösenden 2:1 am chancenlosen Torwart vorbei ins Tor – ganz stark!
Überschattet von der schweren Verletzung des Gästetorwarts kann die Eintracht etwas glücklich, aber nicht unverdient die drei Punkte im Kampf um Platz 1 für sich verbuchen. Die Escher Mannschaft zeigte eine insgesamt eher mäßige Vorstellung, herausragend waren einzig Enrico Dresen und der stets sichere Abwehrboss Jan Hoffmann. Die Gäste aus Heimersheim hingegen spielten eine sehr couragierte und leidenschaftliche Partie und waren nah dran am Punktgewinn.
Vorschau:
Am kommenden Mittwoch, den 07.11.2018 um 19:30 Uhr kommt es im Kalenborner Waldstadion zum Lokalderby mit dem SV Blau-Gelb Dernau. Jan Hoffmann, Max Wuzél, Matthias Ley und Enrico Dresen freuen sich hierbei auf ein Wiedersehen mit ihrem Ex-Verein. Auch zu diesem Spiel hoffen die Mannschaft und der Verein auf die Unterstützung zahlreicher Zuschauer.
Es kamen zum Einsatz: Frank Hermann, Maximilian Wuzél (62. Dieter Hilberath), Sebastian Haas, Jan Hoffmann, Kenneth Friese (65. Maximilian Wuzél), Matthias Ley, Richard Gies, Daniel Scheu, Enrico Dresen, Christoph Hoffmann, Marc Roitzheim (85. Darijo Matosevic)
MW, 04.11.2018