Eintracht Esch blickt auf eine Saison zurück, die einer Achterbahnfahrt gleicht

In der am vergangenen Sonntag zu Ende gegangenen Saison kann man die Leistung der Mannschaft mit nichts treffender beschreiben als mit dem Wort „inkonstant“. Jeder Mathematiker, der sich mit Sinusfunktionen beschäftigt, hätte anhand des Saisonverlaufs der Eintracht genügend Material für eine Doktorarbeit zur Verfügung gehabt.

Der Aufsteiger aus der Kreisliga C musste sich im ersten Spiel der Saison in der ersten Runde des Bitburger Kreispokals gleich auf fremdem Platz mit der Zweitvertretung der Grafschafter SG messen. In einem emotionalen Derby behielten die Escher mit 4:2 die Oberhand und zogen in die zweite Runde ein. Gleich am darauffolgenden Wochenende kam es zur Feuerprobe in der Kreisliga B, die man am ersten Spieltag souverän gegen die SG Kreuzberg mit 4:0 bestand. Im nächsten Spiel hatte man es, erneut zuhause, mit dem vom vielen vor der Saison als Favorit auf den Meistertitel prognostizierten SC Bad Bodendorf zu tun und trennte sich von diesem nach starker Vorstellung mit 1:1. Nach den folgenden Siegen in Oberwinter, gegen die SG Hocheifel Reifferscheid und bei der SG Ahrtal Insul, zeigte die Sinuskurve nicht nur steil nach oben, die Eintracht grüßte nach dem fünften Spieltag mit 13 Punkten aus fünf Spielen von der Tabellenspitze. Ein mehr als guter Start für einen Aufsteiger, doch wer nun bereits von einem ähnlichen Durchmarsch wie dem des 1. FC Kaiserslautern 1998 träumte, sollte schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt werden. Zwischen dem sechsten und dem 13. Spieltag setzte es für die Escher, mit Ausnahme eines 1:1-Unentschiedens bei der SG Oberahrtal, eine Serie von Niederlagen, teils herber Natur. Als Konsequenz zog Trainer Roland Evertz die Reißleine und stellte seinen Posten zur Verfügung, den interimsweise Co-Trainer Marc Sonntag für vier Spiele übernahm. Die Mannschaft berappelte sich leicht, fuhr in dieser Phase sechs Punkte ein und konnte den freien Fall stoppen. Die Verantwortung als Coach übernahm ab dem 18. Spieltag Stephan Kluth und erweckte bei den Spielern neuen Spirit. Bis zum 24. Spieltag fuhr Esch eine Reihe von Siegen ein und verbesserte sich tabellarisch von einem abstiegsbedrohlichen elften Platz bis hinauf auf den sechsten, mit nur geringem Abstand auf den dritten Platz. Es wäre jedoch nicht die Saison der Eintracht, wenn man die angesprochene Sinuskurve nicht noch einmal an einem erreichten Wendepunkt von der Steigung hin zu einem Gefälle kippen würde. Zunächst verlor man beim SV Kripp am 24. Spieltag nach einer sehr ansprechenden Leistung knapp und unglücklich mit 3:4, am vorletzten Spieltag setzte es dann gegen den bereits feststehenden Meister DJK Müllenbach (herzlichen Glückwunsch und alles Gute in der A-Klasse an dieser Stelle) eine 1:5 Packung. Auch im Saisonabschlussspiel gegen die SG Walporzheim wollte Esch nicht mehr viel gelingen und das Spiel, in dem es um nichts mehr ging, endete mit 2:6 für die Gäste.

Fazit: Neben der Inkonstanz und den Leistungsschwankungen war die größte Komponente die Spannung, in welcher Form man die Eintracht im nächsten Spiel sehen würde. Man konnte niemals eine Prognose abgeben, die Mannschaft ging nie als Favorit und nie als Underdog in eine Partie. Es war immer alles möglich, sowohl im positiven als auch im negativen Sinne und so glich die Mannschaft über den Saisonverlauf hin einer Wundertüte. Eine sehr große Konstanz wies allerdings die Escher Defensive nach, denn mit rekordverdächtigen 78 Gegentoren, den drittmeisten der Liga, kann man mit Recht von sich behaupten „Den Ball aus dem Netz holen? Können wir!“. Die Offensive betreffend überzeugten Paul Gemein (der uns zur Winterpause leider als Rückkehrer zu seinem Heimatverein Ahrweiler BC verlassen hat) mit 15 Toren, Hendrik Halfmann mit 13 Toren und Enrico Dresen, der nach verletzungsbedingter Pause erst zur Rückrunde eingreifen konnte, mit elf Treffern.

Abschließend möchten wir uns bei unseren ehemaligen Mitstreitern Roland Evertz und Paul Gemein für die gemeinsame Zeit bedanken und euch für die sportliche und private Zukunft alles Gute wünschen. Stand jetzt müssen wir uns leider auch von Thomas Dederich verabschieden, der nach einer erfolgreichen Karriere nun die Schuhe an den Nagel hängen möchte. Auch dir, lieber Thomas, alles Gute für deine Zukunft. Wir sind allerdings optimistisch, dass hier noch nicht das letzte Wort gesprochen ist und du die Entscheidung nochmal überdenkst.

Bedanken möchten wir uns auch bei unseren Fans und Freunden des Vereins, die uns in Kalenborn und auch bei Auswärtsspielen unterstützt haben. Mit euch macht das Ganze viel mehr Spaß und wir freuen uns schon jetzt auf die neue Saison mit euch.