1978 – die „Schmach von Córdoba“, 1982 – der „Nichtangriffspakt von Gijón“, 2022 – die „Nebelschlacht von Kalenborn“. Immer wieder gibt es diese speziellen Spiele, welche die Geschichte des Fußballs prägen. Das jüngste dieser drei Ereignisse lebte vom Anpfiff bis zum Abpfiff von der Spannung, ob und wann der Schiedsrichter die Partie abbrechen könnte. Die Nebelsuppe im Kalenborner Waldstadion war am vergangenen Mittwoch in der Partie der Escher Eintracht gegen die SG Kreuzberg derart dicht, dass das aus Sicht der Bewirtungs- und Moderatorenzentrale (wo sich das Zentrum des Geschehens neben dem Platz abspielt) entfernter gelegene Tor nicht zu erkennen war. Der optische Sinn war somit an diesem Abend keine verlässliche Konstante, wodurch man sich auf den Gehörsinn verlassen musste, denn nur dieser verriet den Zuschauern, ob ein Tor gefallen war. Dass die Partie dann doch bis zum Ende ausgetragen werden konnte, war der Tatsache geschuldet, dass die Sichtverhältnisse direkt auf dem Platz ein Stück weit besser waren als auf dem Zuschauerhang, denn der Unparteiische konnte nach eigener Aussage beide Tore von der Mittellinie aus klar erkennen.
Bereits nach einer halben Stunde lag Esch komfortabel mit 2:0 in Front – dank Paul Gemeins Doppelpack und seinen Saisontreffern 14 und 15 in der 19. und 29. Minute. Von der Entstehung der Treffer war für die Zuschauer leider nichts zu sehen, zu hören war dafür umso besser der Torjingle „Paule heißt er, ist Bademeister“. Oliver Hoffmann erhöhte vor der Pause mit seinem zweiten Saisontreffer auf 3:0 (37.).
In der zweiten Halbzeit spielte die Eintracht auf das näher an den Zuschauern gelegene Tor, was diesen auch „Bildmaterial“ lieferte. Zunächst fiel auf der Nebelseite der Anschluss zum 1:3 durch Sebastian Ley (52.), ehe Yusuf „El Patrón“ Yildiz per Direktabnahme am Fünfmeterraum unter großem Jubel der Fans den alten Abstand wieder herstellte (61.). Drei Minuten später sorgte Hendrik Halfmann mit seinem Treffer zum 5:1 für die Entscheidung (64.). Nach dem erneuten Anschluss durch Nils Fuhrmann (73.) setzte Dennis Maur mit dem 6:2 den Schlusspunkt in einer speziellen Partie (89.). Für Dennis und Yusuf war es jeweils der erste Torerfolg in der laufenden Saison. Im letzten Heimspiel vor der Winterpause gewinnt eine spielfreudig auftretende Eintracht verdient, verschafft sich zu den unteren Rängen etwas Luft und stellt den Anschluss an die Plätze im Mittelfeld wieder her. Nach dem Ausscheiden im Kreispokalviertelfinale gegen die SGL Heimersheim hat die Mannschaft in diesem Spiel die richtige Reaktion gezeigt.
„Wir haben mutig gespielt und waren sehr effizient“, lobte Eintracht-Trainer Stephan Kluth die Leistung seiner Elf.
Vorschau:
Das letzte Auswärtsspiel vor der Winterpause führt die Mannschaft am 04.12.2022 zum Tabellennachbarn SG Franken. Um 13:00 Uhr freuen wir uns auf dem Hartplatz in Königsfeld über viele Zuschauer.
Es kamen zum Einsatz: David Volz, David Friese, Jan Hoffmann, Lorenz Vennemann, Marc Roitzheim, Christoph Hoffmann, Oliver Hoffmann (67. Enrico Dresen), Yusuf Yildiz (67. Dennis Maur), Jonas Zimmer, Hendrik Halfmann (67. Matthias Ley), Paul Gemein